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Author: Hanna

Wie schnell doch die Zeit vergeht - eben noch war ich im laendlichen Sueden von Yunnan (wo Reisfelder ohne Ende stehen, die Natur atemberaubend ist, aber die Doerfer noch ziemlich einfach und zum Teil gewoehnungsbeduerftig sind), jetzt bin ich schon den 3. Tag in der Provinz Guangxi, westlich von Yunnan. Und waehrend ich gemaessigtes und angenehmes Klima in Yunnan geniessen konnte, treibt es mir hier bei 30-34 Grad Celsius und unangenehm hoher Luftfeuchtigkeit viel
Wasser aus den Poren. Ich seh's mal positiv - wo bekommt man schon eine Ganztagssauna!?! ;-)
Wie auch immer, nach einer nicht-so-langen Zugfahrt bin ich vorgestern mittag in Guilin angekommen, DER Touristadt am Li River. Das Hostel hatte ich schneller als erhofft gefunden und mich dann, nach einer paradiesisch erfrischenden Dusche, auf Erkundungstour begeben. Spaeter traf ich im Hostel Karthik, einen der Inder aus der Melton Foundation. Zusammen mit ihm machte ich den Nachtmarkt in Guilin unsicher und hatte einigen Spass beim Feilschen, Beobachten und Essen-Erraten an den Essenstaenden. Guilin ist kulinarisch ungefaehr so exotisch wie Madagaskar fuer die Tierwelt. Hier kann man quasi ALLES essen... neben den alten Bekannten Huhn, Rind, Schwein und Fisch darf man sich hier auch an Schildkroete, Frosch/Kroete, Schlange und allen anderem (un-)identifizierbarem Getier laben. Naja, ich habe da mal ausgesetzt... ausserdem hatte ich schon ein sehr leckeres Mahl im
Hostel gehabt - "double cooked pork" schmeckt besser als es klingt!



Am Tag darauf hatte ich vor, mit den beiden Indern (Karthik und Radhika) frueh aufzubrechen, um einen der kegelfoermigen Berge rund um Guilin zu besteigen, BEVOR die groesste Hitze ausbricht. Es kam natuerlich anders und es war ca. 12 Uhr mittags, als wir am Fuss des (relativ niedrigen) Huegels standen. Klasse... ich habe mich dabei trotz bedecktem Himmel und Sonnenschutz gut verbrannt, da ich anscheinend die Sonnenmilch einfach abgeschwitzt habe. Puhhhh... als Entschaedigung gab's aber nach dem Abstieg (und der Erkundung des umliegenden, sehr schoenen Parks) ein Eis und auf dem Weg zurueck in die Stadt fanden wir ein kleines, einfaches Restaurant, in dem wir extrem leckere Jiaozi genossen. Jiaozi sind kleine, halbrunde Kloesschen aus einer Art Nudelteig, gefuellt mit verschiedensten Dingen (bei uns war es eine Gemuesefuellung mit etwas Huehnchen). Diese Kloesschen werden typischerweise in Bambuskoerben gedaempft und, getunkt in eine Mischung aus dunklem Essig, Sojasosse und Chilipaste, in zwei bis drei Hapsen verspeist. Die Schwierigkeit fuer unerfahrene Esser besteht dabei darin, die Kloesschen zwischen den Bissen nicht in die bereitstehende Sosse fallen zu lassen. Ist mir zum Glueck erst passiert, als fast keine Sosse mehr da war - an solchen Tagen trage ich naemlich IMMER helle Shirts. Fiese Falle!
Nun ja, abends ging's dann noch weiter zum Elephant Trunk Hill Park, wo man einen Berg bestaunen kann, der auf der Flussseite eine Hoehle hat und deswegen (angeblich) aussieht wie ein Elefant. Naja, mit viel Phantasie passt das schon - toller war es aber, dass wir gegen Sonnenuntergang dort waren und die entspanntere Atmosphaere im Park geniessen konnten. Heute morgen bin ich dann mit etlichen anderen Leuten aus dem Hostel weitergereist. Diesmal allerdings nicht wie sonst mit Bus oder Zug, sondern mit dem Bambusfloss flussabwaerts nach Yangshuo. Die Fahrt war echt toll und Yangshuo ist trotz der massenhaft vielen Touristen ein unbeschreiblich schoenes Fleckchen. Zusammen mit fuenf anderen Reisenden war ich hier vorhin auch sehr lecker essen - bisher mein bestes Essen hier in China. Wir haben nach ordentlich chinesischer Manier einfach viele Gerichte bestellt und alles geteilt. Demnach konnte ich zwei verschiedene Arten von Jiaozi, Fisch in Biersosse (lokale Spezialitaet und extrem lecker!), scharf eingelegte Gurken, suess-saures Schwein (mit Knochen!), Flussschnecken (mh, gewoehnungsbeduerftig), leckere Miniscampi und natuerlich Reis
geniessen. Mh, himmlisch! In Yangshuo werde ich uebrigens noch bis uebermorgen bleiben und einfach schauen, worauf ich Lust habe. Da es hier unglaublich schroffe Berge (Huegel?) und den Fluss mitsamt mehreren Nebenarmen und Hoehlen gibt, gibt es nichts, was man hier NICHT tun kann. Vielleicht werde ich ein Rad ausleihen und mal rumradeln, eventuell statte ich einer der Hoehlen einen Abstecher ab und nehme ein Schlammbad oder ich schlendere einfach so durch die Gegend. Das Wetter ist jedenfalls fantastisch und ich werde einfach schoen entspannt in den Tag leben. Mal schauen, was meine Reisegefaehrten vorhaben, die ich heute auf dem Bambusboot kennengelernt habe und die momentan im selben Hostel sind. Ist eine lustige Truppe, also mal schauen...
Sodenn, ich schlendere mal zur Bar auf dem Dach des Hostels - dort ist es wunderbar lauschig und wie geschaffen fuer eine schoene Lesestunde (aktueller Stand: Buch Nr. 3). ;-)
Zai jian!
Hanna
P.S.: an den Bildern arbeite ich natuerlich IMMER noch.... arghhh.

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